Kategorie: Makes

Einmal „Inclusive Juggle-Board“ – aber bitte zum Mitnehmen!

Das „Inclusive Juggle-Board“ ist wirklich eine tolle Sache. Beim Üben und probieren bin ich aber auf zwei kleine Makel gestoßen:

  • Die Holz-Variante ist nur mit einigem Aufwand zu bauen (Sägen, Fräsen, Schleifen etc.) und die Holzpreise machen diese Version nicht zum Schnäppchen.
    Man kann es übrigens auch bei Filzi’s Jonglerie fertig kaufen, dann kostet alles knapp 200€ (inkl. Bälle)
  • Zweites ist es nicht gut zu transportieren (Stichwort Fahrrad) und nur bedingt für den mobilen Einsatz geeignet.
  • Also: Das neue Board soll billig, einfach in der Herstellung (ohne Spezialwerkzeug) und leicht zu transportieren sein.
    Hier mein erster Entwurf:
    6 HT-Rohre aus dem Baumarkt (4/100cm), 2x50cm Gewindestangen, 10 Alu-Rohr-Stücke, 4 Muttern M10 und zwei Brettchen: Unter der Annahme, dass du nichts davon zuhause hast kostet alles in allem gerade mal 20€.
    Und: Zusammengelegt ist es leicht zu transportieren und nimmt auch beim Lagern wenig Platz ein.
    Billig, einfach, mobil: Cool, oder?

 

 

Hier findest du eine etwas detailliertere Bauanleitung. Free to use and share!

inklusive_juggling_board_Version_smn

Update:
Nach ein paar Herstellungsversuchen hier noch ein paar 3D-Druckvorlagen für Hilfsmittel, die das Bauen erleichtern:
1) Eine Bohrschablone: Rohr an einer markierten Stelle anbohren, Bohrschablone einstecken, Bohrer durchführen und andere Seite durchbohren.
Das ist nötig, damit die Achse nicht mittig, sondern seitlich versetzt liegt. Sonst bleiben die Bälle bei den Hülsen hängen.
bohrschablone

2) 2 Stopfen: Wer die Stopfen an der Seitenteilen nicht drechslen möchte, hier die Druckvorlage. Gegen das Herausrutschen habe noch ein Loch und einen Stöpsel ergänzt. Stopfen ein stecken, markieren wo das Loch ist, Rohr anbohren. Nun kann der Seitenteil mit einem Stoppel fixiert werden.
stopfen_Juggleboard
stoppel_stopfen

3) Hülsen:  Das das Schneiden von Alu Rohren mit Spänen, Schleifen, etc. verbunden ist, hier ein 3D-Druckfile für die Abstandhalter (4,5cm für 80er Bälle)
huelse45_juggleboard

4) Und schließlich: Gewindestangen. Funktional sind 10mm Durchmesser, aber schwer und bieten durch die Rillen Widerstand beim Aufschieben der Rohre. Mein Tipp für Genießer: 8mm Gewindestange verwenden und in ein 10mm Alu-Rohr einkleben, sodass links und rechts 1cm Gewinde herraussteht. Smooth!
Dazu passt natürlich ein Dreh-Knopf für eine M8 Mutter. Ich mag den von Joshua Marshall. (Austria meets Australia!)
https://www.thingiverse.com/thing:2223672

Viel Vergnügen beim Nachbauen!

English:
The wooden version can only be built with some effort (sawing, milling, grinding, etc.) and the wood prices do not make this version a bargain.
By the way, you can also buy it ready-made at Filzi’s Jonglerie, then everything costs about 200€ (incl. balls).
Second, it is not good to transport (keyword: bicycle) and only conditionally suitable for mobile use.
So: the new board should be cheap, easy to manufacture (without special tools) and easy to transport.
Here is my first draft:
6 HT tubes from the hardware store (4/100cm), 2x50cm threaded rods, 10 aluminum tube pieces (could be plastic, e.g. electric installation tube), 4 nuts M10 and two boards:
Assuming you don’t have any of that at home, all in all it costs just 20€.

And: When folded, it is easy to transport and takes up little space when stored.
Cheap, simple, mobile: Cool, right?

Inclusive Juggling…echt jetzt?

Jonglieren – nur etwas für Bewegungstalente und Gaukler:innen? Denkste. Bei einem Workshop des Circus Kaos habe ich das „Inclusive Juggling-Board“ von dem Amerikaner Craig Quot entdeckt. Es verlagert das Jonglier-Geschehen in die Horizontale, nimmt den Zeitdruck und ermöglicht einfache (oder komplexe!) Muster und Möglichkeiten der Bewegung. Als altes Circus-Kind bin ich natürlich begeistert…Anleitungen, Pläne, Konzept…ist alles frei zugänglich und auf quatprops.net zu finden.
Ein Wink mit dem Zaunpfahl, so ein Juggling-Board einmal selbst herzustellen und erste „Geh“versuche zu machen… Voila!
juglingboard

Etwas zu verschleudern?

Kein innovatives Hilfsmittel, aber in jedem Fall eine Menge Spaß und der Hit auf jedem (Kinder-?)Fest, die Selbermacher:in-Zuckerl-Schleuder!
Wenn ein Ball die rote Zielschiebe trifft, schleudert das Katapult dir die (vorher deponierte) Süßigkeit deiner Wahl entgegen. Fängst du sie, gehört sie dir…
Angeblich funktioniert es auch mit Snack-Gemüse, ist bislang aber nur eine Hypothese…
Falls du sie mal ausleihen möchtest, einfach melden…

Notebook für die Löwenschule: Software „Open Source“

Wer hat behauptet, dass nur die Holzwerkstatt, Lasercutter oder 3D-Printer zum unserem Repertoire gehören?
Man sollte es nicht glauben, aber im Pflichtschulbereich sind Computer immer noch Mangelware.
Die sogenannte Digital-Initiative greift erst in der Sekundarstufe, während Volksschulen immer noch mit 2 Standgeräten für 25 Kinder auskommen müssen.
(also: 0,08 Rechner pro Kind) Und was, wenn der PC nicht nur Spiel- und Lerngerät ist, sondern Nachteile durch eine Behinderung hilft zu kompensieren?
Hilfe kommt hier gerade aus unerwarteter Richtung, nämlich vom IT-Riesen Microsoft. Der ist nämlich gerade heftig beschäftigt sein neues Windows11 Betriebssystem zu verkaufen. Das sieht bei etwas älteren Rechnern dann so aus:

 

 

Das führt dazu, dass manche den Drang verspüren, ihr Notebook gegen ein neueres Modell zu tauschen. Die Selbermacher:in findet das großartig, so lange das ältere Stück an uns gespendet wird. Denn dann passiert das:

  • Hardware checken (hier: Akku ersetzten, RAM aufrüsten)
  • ein freies Betriebssystem draufspielen ( hier: Linux MintXFCE)
  • Lernsoftware installieren (hier: GCompris, TuxPaint, …)

Und dann können wir schon ein brauchbar flottes Gerät weitergeben, denn Linux ist optimiert, auf älterer Hardware zu performen. Als Bonus gibt es keinen Lizenzärger und keine Stirnfalten wegen Viren und Co.

So geschehen an der Löwenschule in Aspern. Go for it, Lions!

 

Raum-Lage Training

Eine Kollegin ist auf der Suche nach einer Art „Setzkasten“, in dem man Dinge platzieren kann, damit Kinder Raum-Beziehungen üben können (über, unter, rechts von etc.)
Setzkästen gibt es wie Sand am Meer, aber sie haben zu viele Fächer und sind auch oft nicht symetrisch…

Na ja – dafür gibt es sicher keinen Nobelpreis, aber als mir eine Sperrholzplatte um 2€ in der Restl-Box beim Baumarkt des Vertrauens ins Auge sprang, war es ein Zeichen: „Bau das doch einfach!“ Gesagt, getan: Ran an die Kreissäge, Leim, Zwingen, etwas Lack. Fertig ist das gute Ding und ist bereits im Einsatz…

Laser-Cut für Lucy

Lucy* ist Spastikerin und nutzt ihr iPad zur Kommunikation. Das ist eine großartige Sache, nur leider wollen die Finger nicht immer so wie sie sollen und verfehlen manchmal das richtige Tastenfeld. Lange haben die Selbermacher:innen an einer Methode getüftelt, einen Fingerführ-Raster günstig und mit überschaubarem Aufwand herzustellen, den eine befriedigende Lösung gibt es (selbst teuer) nicht zu kaufen. Hier unser neuer Ablauf, inspiriert durch den Hackathon 2022:

  • Ausschnitt vermessen, den der Raster abdecken soll (meist innerhalb der Schutzhülle)
  • Ausschnitt vermessen, den die Kommunikations-App braucht
  • Screenshot am iPad machen
  • Vektor-Zeichenprogramm (z.B. Inkscape) nutzen, ein Rechteck in Größe des Ausschnitts konstruieren
  • Screenshot als Hintergrund maßgenau hinterlegen
  • weitere Rechtecke für die Tastenfelder anordnen (copy/paste)
  • äußeren Rahmen einpassen

Da jedes iPad andere Größe und Auflösung hat, Kommunikations-Apps unterschiedlich große und in der Anzahl verschiedene Tasten-Sets nützen, ist als alles recht komplex und schlecht zu automatisieren. Mit dem hinterlegten Screenshot und dem Bezug zu den realen Maßen ist aber eine gute Vorlage geschaffen, das alles rasch zu zeichnen. Schließlich wird alles exportiert und mit einem Lasercutter (Danke, lieber Rüdiger!) geschnitten. Voila liebe Lucy!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*Name wie immer geändert 😉

Tischtennis-Tisch für die Sonnenallee

Erst im September 2021 wurde der Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt eröffnet. Ein Jahr später wurde noch dieser noch um den  Bereich Sonderpädagogik erweitert. Um die hervorragende Arbeit hier mit einem inklusiven Sportangebot zu unterstützen, hat die Selbermacher:in ein Polybat-Set zur Verfügung gestellt. Doch worauf spielen, wenn keine Tischtennis-Platte zur Verfügung steht und das Budget bereits verplant ist? Ratz-fatz konnten wir einen  TT-Tisch gebraucht anschaffen und direkt an die Schule liefern. Alt, rostig und ein Challange für Selbermacher:innen…

Zuerst wurde – gemeinsam mit den Schüler:innen – der Rost weggeschliffen, um den Gestellrahmen neu zu lackieren.
Dabei stellte sich heraus, dass der Rost weit schlimmer die Konstrukion angegriffen hatte, als vorab gedacht. Dort wo die neuen Räder hinkommen sollten, waren nur noch rostige Späne über. So wurde mittels 3D-Druck eine Stützkonstruktion hergestellt, um einen komplett neuen Unterbau montieren zu können.

Zwei Holzbalken wurden an der Tischkreissäge so zurechtgeschnitten, dass die neuen (kleineren) Räder in der Höhe exakt mit den Seitenstützen der Tischtennisplatte übereinstimmen. Nachdem Lackieren wurden die Räder angebracht und das Gestell lackiert. Nun rollte das ganze Dinge leicht wie eine Feder und kann mühelos her- und weggeräumt werden.

Auch der Öffnungs- bzw. Sicherungsmechanismus machte uns zuerst einen Strich durch die Rechnung. Der Zahn der Zeit hatte dem Federmechanismus so zugesetzt, dass er nur mit Gewalt zu öffnen war. Nach kompletter Demontage und rauchenden Köpfen konnten wir einen einfachen und leichtgängigen Weg finden, die Platten aufzuklappen.

Da steckt Herzblut drinnen, denn dafür wollen wir stehen:  Selbst Initiative ergreifen, Hand anlegen, miteinander gestalten!
Und ganz nebenbei: Einem Polybat-Duell steht ab jetzt nichts mehr im Wege! Interesse?

 

Marbotic-Buchstaben fürs Tablet

Die Firma Marbotic (https://marbotic.com/) bietet Holzbuchstaben und – Ziffern an, die mit dem Tablet (iOs oder Android) interagieren. Eine interessante Erweiterung, denn so verbinden sich Haptik und digitale Verarbeitung spielerisch und verbessern das Lernen.
Doch was, wenn die Handmotorik nicht zum Fassen der winzigen Griffe ausreicht?
Ein Job für die Selbermacher:in! Ruck-Zuck wurde ein Modell eines Griffes konstruiert uns mittels 3D-Druck gefertigt, das sich auf die kleinen Griffe der Buchstaben aufstecken lässt.
Mit etwas Maker-Stolz konnten wir die Griffe kostenfrei übergeben, nun steht dem Buchstaben-Lernen (fast 😉 ) nichts mehr im Wege…
Hier das Modell, falls das für dich auch interessant ist („free to use and share“)

Buchstaben 7mm/ Ziffern 8mm:

Update: Geodreieck 3D-Support

Hier spielt 3D-Druck seine Stärken aus: Das Druckergebnis ist individuell und anpassbar!
Aus dem gedruckten ovalen Griff wurde eine Anpassung für einen Armstumpf gemacht.
Oval wird zur Mulde – und in Kürze konnten wir ein „Hilfsmittel-Unikat“ ausliefern!
Was für eine Ermutigung, wenn es dann passt!

geodreieck mit griffanpassung

UK-Support

Unterstützte Kommunikation ist eine feine Sache. Sie ermöglicht auf vielfältige Weise, sich am Leben zu beteiligen, auf eigene Wünsche hinzuweisen und sich wirksam einzubringen. Schon eine ganze Weile sind wir verbunden mit dem „Netzwerk UK – WieNiBu“, die sich in diesem Bereich im Osten Österreichs engagieren.  Vor kurzem durften wir helfen, Menschen mit Einschränkung ihrer Handmotorik mit selbstgedruckten „Schlüssel-Drehern“ zu versorgen. Ehrensache! Wir schätzen eure tolle Arbeit!

PS: Apropos tolle Arbeit: Dazu nutzten wir eine Vorlage von Makers Making Change – so cool kann Globalisierung sein 😉