Kategorie: Makes

Laser-Cut für Lucy

Lucy* ist Spastikerin und nutzt ihr iPad zur Kommunikation. Das ist eine großartige Sache, nur leider wollen die Finger nicht immer so wie sie sollen und verfehlen manchmal das richtige Tastenfeld. Lange haben die Selbermacher:innen an einer Methode getüftelt, einen Fingerführ-Raster günstig und mit überschaubarem Aufwand herzustellen, den eine befriedigende Lösung gibt es (selbst teuer) nicht zu kaufen. Hier unser neuer Ablauf, inspiriert durch den Hackathon 2022:

  • Ausschnitt vermessen, den der Raster abdecken soll (meist innerhalb der Schutzhülle)
  • Ausschnitt vermessen, den die Kommunikations-App braucht
  • Screenshot am iPad machen
  • Vektor-Zeichenprogramm (z.B. Inkscape) nutzen, ein Rechteck in Größe des Ausschnitts konstruieren
  • Screenshot als Hintergrund maßgenau hinterlegen
  • weitere Rechtecke für die Tastenfelder anordnen (copy/paste)
  • äußeren Rahmen einpassen

Da jedes iPad andere Größe und Auflösung hat, Kommunikations-Apps unterschiedlich große und in der Anzahl verschiedene Tasten-Sets nützen, ist als alles recht komplex und schlecht zu automatisieren. Mit dem hinterlegten Screenshot und dem Bezug zu den realen Maßen ist aber eine gute Vorlage geschaffen, das alles rasch zu zeichnen. Schließlich wird alles exportiert und mit einem Lasercutter (Danke, lieber Rüdiger!) geschnitten. Voila liebe Lucy!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*Name wie immer geändert 😉

Tischtennis-Tisch für die Sonnenallee

Erst im September 2021 wurde der Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt eröffnet. Ein Jahr später wurde noch dieser noch um den  Bereich Sonderpädagogik erweitert. Um die hervorragende Arbeit hier mit einem inklusiven Sportangebot zu unterstützen, hat die Selbermacher:in ein Polybat-Set zur Verfügung gestellt. Doch worauf spielen, wenn keine Tischtennis-Platte zur Verfügung steht und das Budget bereits verplant ist? Ratz-fatz konnten wir einen  TT-Tisch gebraucht anschaffen und direkt an die Schule liefern. Alt, rostig und ein Challange für für Selbermacher:innen…

Zuerst wurde – gemeinsam mit den Schüler:innen – der Rost weggeschliffen, um den Gestellrahmen neu zu lackieren.
Dabei stellte sich heraus, dass der Rost weit schlimmer die Konstrukion anggriffen hatte, als vorab gedacht. Dort wo die neuen Räder hinkommen sollten, waren nur noch rostige Späne über. So wurde mittels 3D-Druck eine Stützkonstruktion hergstellt, um einen komplett neuen Unterbau montieren zu können.

Zwei Holzbalken wurden an der Tischkreissäge so zurecht geschnitten, dass die neuen (kleineren) Räder in der Höhe exakt mit den Seitenstützen der Tischtennisplatte übereinstimmen. Nachdem Lackieren wurden die Räder angebracht und das Gestell lackiert. Nun rollte das ganze Dinge leicht wie eine Feder und kann mühelos her- und weggeräumt werden.

Auch der Öffnungs- bzw. Sicherungsmechanismus machte uns zuerst einen Strich durch die Rechnung. Der Zahn der Zeit hatte dem Federmechanismus so zugesetzt, dass er nur mit Gewalt zu öffnen war. Nach kompletter Demontage und rauchenden Köpfen konnten wir einen einfachen und leichtgängigen Weg finden, die Platten aufzuklappen.

Da steckt Herzblut drinnen, denn dafür wollen wir stehen:  Selbst Initiative ergreifen, Hand anlegen, miteinander gestalten!
Und ganz nebenbei: Einem Polybat-Duell steht ab jetzt nichts mehr im Wege! Interesse?

 

Marbotic-Buchstaben fürs Tablet

Die Firma Marbotic (https://marbotic.com/) bietet Holzbuchstaben und – Ziffern an, die mit dem Tablet (iOs oder Android) interagieren. Eine interessante Erweiterung, denn so verbinden sich Haptik und digitale Verarbeitung spielerisch und verbessern das Lernen.
Doch was, wenn die Handmotorik nicht zum Fassen der winzigen Griffe ausreicht?
Ein Job für die Selbermacher:in! Ruck-Zuck wurde ein Modell eines Griffes konstruiert uns mittels 3D-Druck gefertigt, das sich auf die kleinen Griffe der Buchstaben aufstecken lässt.
Mit etwas Maker-Stolz konnten wir die Griffe kostenfrei übergeben, nun steht dem Buchstaben-Lernen (fast 😉 ) nichts mehr im Wege…
Hier das Modell, falls das für dich auch interessant ist („free to use and share“)

Buchstaben 7mm/ Ziffern 8mm:

Update: Geodreieck 3D-Support

Hier spielt 3D-Druck seine Stärken aus: Das Druckergebnis ist individuell und anpassbar!
Aus dem gedruckten ovalen Griff wurde eine Anpassung für einen Armstumpf gemacht.
Oval wird zur Mulde – und in Kürze konnten wir ein „Hilfsmittel-Unikat“ ausliefern!
Was für eine Ermutigung, wenn es dann passt!

geodreieck mit griffanpassung

UK-Support

Unterstützte Kommunikation ist eine feine Sache. Sie ermöglicht auf vielfältige Weise, sich am Leben zu beteiligen, auf eigene Wünsche hinzuweisen und sich wirksam einzubringen. Schon eine ganze Weile sind wir verbunden mit dem „Netzwerk UK – WieNiBu“, die sich in diesem Bereich im Osten Österreichs engagieren.  Vor kurzem durften wir helfen, Menschen mit Einschränkung ihrer Handmotorik mit selbstgedruckten „Schlüssel-Drehern“ zu versorgen. Ehrensache! Wir schätzen eure tolle Arbeit!

PS: Apropos tolle Arbeit: Dazu nutzten wir eine Vorlage von Makers Making Change – so cool kann Globalisierung sein 😉

Geometrie mit 3D-Support

Geometrie war schon als Schüler nicht meine große Liebe, und auch jetzt verstehe ich nicht, warum Kinder mit einer Körperbehinderung in der 5. Schulstufe mit Geo-Dreieck gequält werden. Na ja, egal.

Fest steht, dass eine Schülerin mit einem Standard-Geodreieck diese Anforderung nicht schaffen kann.
Bevor man in die Schlacht zieht, einen Nachteils-Ausgleich zu verhandeln, oder auf Software-Lösungen auszuweichen, versuchen wir es mal mit einem neuen Hilfsmittel.

Auf ein Standard-Geodreieck wurde ein 3D-gedruckter Handgriff aufgeklebt, der eine stabilere Linealführung erleichtert. Wir gehen in die Testphase…

Eine für alle(s)!

Vor kurzem habe ich ein Mädchen kennengelernt, dass ihren Schul- und Lebensalltag mit einer Hand schupft. Flink und fröhlich erledigt sie einhändig alle Anforderungen, für die andere selbstverständlich zwei Hände benutzen: Schneiden, Bleistift spitzen, Klebestift öffnen – gar nicht so einfach.
Nach ein bissl Getüftel habe ich einmal folgenden Entwurf gemacht: Ein Brett zum Öffnen und Herausdrehen des Klebestifts und ein mit Klettband fixierter Spitzer.
Als Erweiterung gibt es zwei Seitenteile, zwischen denen ein Blatt Papier eingeklemmt werden kann. Das hilft beim Ausschneiden. Natürlich schneidest auch du nur mit einer Hand, aber welche hält das Blatt? Klar?

Als Geschenk wandert der Prototyp in die Test-Umgebung Schulalltag: Update folgt…

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Fingerführraster für das iPad

Monika (Name geändert) nutzt eine Sprachausgabe-Software auf ihrem iPad um sich zu verständigen.
Mit Eifer bedient sie unzählige kleine Felder, baut Sätze, formuliert Wünsche. Ich bin begeistert…
Öfters tippt sie aber daneben, da ihre Handmotorik eingeschränkt ist.
Die Idee: Ein Raster, der die Fingerchen zu den Feldern leiten soll. Er soll am iPad unkompliziert montierbar sein und einfach angepasst werden.
Eine Herausforderung für die Selbermacher:in.
Hier der erste Entwurf…

To be continued…

 

Update November 2020:

Eigentlich hatte ich das Projekt schon zu den „Unvollendeten“ gelegt. Das Problem: Das iPad hat eine größere Fläche als mein Drucker und an größere Drucker ist momentan schwer heranzukommen. (Corona, …) Doch aufgegeben werden schließlich nur Briefe, oder? Unerwartet kam ich in Kontakt mit einem alten Freund, den ich viele Jahre nicht gesehen hatte. Er ist im Besitz eines Lasercutters. Mit etwas Hilfe konnte die Vorlage umgearbeitet werden und die Schablone aus 3mm Plexiglas geschnitten werden. Anders als gedacht, aber: Mission completed!

 

Notebook-Regal

In unserer Firma ist es beliebt, Notebooks und Netzteile aus dem Gemeinschaftsbüro in eigene Gefielde zu „entführen“. Hier sei keine böse Absicht unterstellt, Fakt ist aber, dass dauernd Netzteile fehlen. Mahnreden der Administratoren sind a) lähmend und b) sinnlos, weil ohne Ergebnis. Was also tun?

Hier der Lösungsversuch der Selbermacher:in:

  • ein Stapelregal aus Siebdruckplatten zusammengehalten von Gewindestangen und Alu-Röhrchen als Abstandhalter
  • Die Netzteile sind unter dem erhöhten Boden fixiert und können nur unter Gewaltanwendung entfernt werden 😉
  • Die Ladebuchsen sind von überall frei zugänglich, die offene Form sorgt für Belüftung

Möge Frieden einkehren im Gemeinschaftbüro und im Herzen der Admins…

klotzen – nicht kleckern

Diese Redewendung trifft in zweifacher Weise auf das aktuellste Projekt der Selbermacher:in zu. Zum einen, weil es das größte Teil ist, das wir je gedruckt haben (Der Druck dauerte fast 60 Stunden!) Zum anderen, weil es auch ein verdammt cooles Ding ist, das mein Nachbar hier im Zuge seines Studiums entwickelt.
Es soll ein Verfahren sein, dass Verdunstung nutzt, um aus Salzwasser Süßwasser zu produzieren. Keine Elektrolyse, keine Osmose, keine Verdampfung.
Wenn das hinhaut, ist diese Welt wohl ein Stück besser dran, wenn es um das Thema Wasserknappheit etc. geht…

Möge die Übung gelingen!
Wir unterstützen das Projekt durch Drucken der Prototypen